„Ich atme - das ist genug für heute!“ So beschreibt eine Patientin die dunkelsten Tage ihrer Depression. Tiefe Einblicke in die Seele gewährt die Kunstausstellung „Seelen-Ausbruch“, die vom 20.10. – 11.11.21 im Bürgerhaus Ingolstadt zu sehen ist. Die Kunstwerke stammen allesamt aus der Feder von Patient*innen einer psychiatrischen Einrichtung - der Danuvius Klinik Ingolstadt. Die Idee stammt von der kreativtherapeutischen Leiterin der Danuvius Klinik, Sonja Tworek. Mit den Bildern wollen die Patient*innen ausdrücken, was sich schwer in Worte fassen lässt: wie es Innendrin aussieht.
Essstörungen, Depressionen oder Borderline – mit eindrucksvollen, vielleicht sogar bedrückenden Werken, werden die Emotionen und Gefühle sichtbar, welche die psychische Erkrankung auslöst. Trotzdem soll auch eine positive Botschaft gesendet werden: du bist nicht allein!
Die Ausstellung ist interaktiv aufgebaut. Über QR-Codes lassen sich Audio-Dateien abrufen. Zu hören ist beispielsweise ein Bericht einer Patientin, die beschreibt, wie es sich anfühlt unter Depressionen zu leiden. Aber auch verschiedene Therapeutinnen der Danuvius Klinik kommen zu Wort und geben fachliche Informationen oder bieten Hilfsmöglichkeiten zu den einzelnen Krankheitsbildern an. Mit dem Faden-Experiment, können Besucher auch gern selbst ausprobieren, wie weit sich die eigene Wahrnehmung von der Wirklichkeit unterscheidet.
Die Ausstellung „Seelen-Ausbruch“ soll für mehr Toleranz bei psychischen Erkrankungen werben und Hilfsangebote aufzeigen, denn psychische Erkrankungen sind kein Zeichen von Schwäche.