Inzwischen lässt sich ja so einiges aus einem Automaten ziehen. Von Zigaretten über Fahrradschläuche bis hin zum Grillgut. Warum also nicht auch Kunstwerke? Seit Juni hängt vor der Harderbastei in Ingolstadt der sogenannte „art•om•art“- ein umgestalteter Zigarettenautomat - doch statt Kippen gibt es hier Kunst.
Den Anfang machte die Jugendkunstschule. In den kleinen Pappschachteln im Automaten steckten sogenannte Taschenaschenbecher – jeden Deckel zierte ein kleines Kunstwerk. Mit diesem Projekt sollte insbesondere auf die immense Verschmutzung der Natur und des öffentlichen Raums durch Zigarettenkippen aufmerksam gemacht werden.
„Uns war von Anfang an klar, dass wir gerne auch Einrichtungen, Gruppen oder Vereine einladen wollten, unseren art•om•art zu nutzen und wir freuen uns sehr, dass der Kontakt zur Danuvius Klinik über Sonja Tworek entstanden ist“, so Beate Diao, Leiterin der Kinder- und Jugendkunstschule.
Ab Freitag, 1. Oktober, bis Ende November, sind die kleinen Schachteln mit Kunstwerken von Patientinnen und Patienten der Danuvius Klinik Ingolstadt befüllt. In liebevoller Detailarbeit entstanden im Rahmen der Ergotherapie, zehn unterschiedliche Kunstwerk-Schachteln. Der Inhalt reicht von Dotpainting - Steinen, über Makrameefedern mit Traumreise, selbstgeknoteter Armbänder oder handbemalter Kühlschrankmagneten. Mit jeder Schachtel möchten die Patient*innen eine wichtige Botschaft senden. „Du bist nicht allein! Psychische Erkrankungen sind kein Zeichen von Schwäche.“
Anlässlich der jährlich im Oktober stattfindenden Woche der seelischen Gesundheit liegt jeder Schachtel eine grüne Schleife bei, als Symbol für Akzeptanz seelischer Erkrankungen. Auf einer Visitenkarte, die ebenfalls ein kleines Kunstwerk ist, sind die Kontaktdaten der Danuvius Klinik zu finden. Die Karte ist zum Weitergeben, selbst benutzen, Aufheben oder Mut machen gedacht. Sie will sagen: Hol dir Hilfe, wenn nötig!
Eine Kunstschachtel aus dem art•om•art kostet 5 Euro. Der Erlös geht an die psychiatrische Einrichtung „Dr. von Ehrenwall’sche Klinik“ in Ahrweiler, die von der Flutkatastrophe im Juli schwer getroffen wurden.